Hallo,
der Winter steht vor der Tür. Beim ersten Schnee werden Erinnerungen aus der Kindheit wach gerufen.
Meine Kindheit erlebte ich in den fünfziger Jahren. Die Winter waren kalt, Schnee gab es immer.
Wir wohnten ländlich, nur wenige hundert Meter von einem hügeligen Waldstück entfernt, genannt Langeloh.
Dort gab es herrliche Abfahrten, für die allerjüngsten, die nur zusammen mit Mama fuhren ( Väter waren nie dabei ) ganz sanfte Hügelchen. Das war für richtige Jungen natürlich Pipikram, da setzte Man(n) sich nicht auf den Schlitten, vor den Freunden wollte man sich doch nicht blamieren!
Wir fuhren eine berüchtigte Buckelpiste. Wenn hunderte von Kindern diese abgerutscht waren, war sie spiegelglatt.
Mädchen setzten sich kurz bevor die Piste losging auf den Schlitten und nutzen die Hangabtriebskraft. Im SITZEN und dermaßen lahm brachte das noch keinen Spaß, nur die knallharten trauten sich die schnellste Variante zu: Anlauf nehmen, laut schreien BAHN FREI!!!!!, mit Bauchklatscher auf den Schlitten und die ersten Buckel mehr oder weniger überfliegend. Sich dabei auf dem Schlitten zu halten erforderte höchste Konzentration und Steuerkunst. Wer die Abfahrt mehrfach ohne Sturz absolvierte, war der Held des Langeloh.
Abends kehrten wir müde und klätschnass heim, Mutti kochte uns Vanillepudding der mit Himbeersirup übergossen wurde.
Diese Erinnerungen habe ich durch eine kleine Figur ( ja, ich bin´s, Reinhard mit vollem blonden Haar) konserviert.
Der Schlitten ist aus Holz, ganz genau wie der echte. Auch die Kufe ist aus Metall. Beim echten Schlitten wurden die Kufen direkt bevor wir zum Langeloh los marschierten mit Schmirgel geschliffen und anschließend mit einer Speckschwarte abgerieben.
Gruß
Reinhard